Smarte Küstenregion - Interview KickOff Veranstaltung

Was Städte und Dörfer in der Küstenregion in M-V unter „smart" verstehen und wie Synergien geschaffen werden können, wollen wir in der Veranstaltungsreihe „Smarte Küstenregion M-V" gemeinsam mit euch herausarbeiten. Zusammen mit dem INNOVATIONPORT Wismar und weiteren Partnern aus dem Innovationsraum M-V, richten wir uns gezielt an Städte, Gemeinden und Kommunen sowie deren Vertreter*innen. Kerngedanken sind das Vernetzen gleichgesinnter Akteur*innen im Smart City Bereich, sowie darüber hinaus das Erkennen von innovativen Erfahrungen anderer Städte. Derzeit geplante Veranstaltungsthemen sind: Smart Economy, Smart Mobility, Smart Governance, Smart Environment, Smart People und Smart Living.

Für wen ist die Veranstaltungsreihe?

  • "Grundsätzlich sind die Veranstaltungen offen für jeden Interessierten Bürger einer Stadt bzw. eines Dorfes, denn es geht um die Lösung von Problemstellungen mit Hilfe von Technologie. Um jedoch diese Problemstellungen der Bürger zu erfassen, müssen entsprechende Programme/ Veranstaltungen aufgesetzt werden - was wiederum nur durch Bürgermeister, Stadtvertreter, Amts- und Ausschussmitglieder initialisiert werden kann - somit wollen wir diese ganz besonders ansprechen."

Wer sind die Schlüsselpersonen im Prozess?

  • "Wir alle, die wir lernen müssen unsere Problemstellungen zu formulieren und zu adressieren. Beim Formulieren kann wir nicht viel helfen, aber beim Adressieren sollen unsere Innovationzentren - angefangen mit Rostock und Wismar eine Schlüsselposition in diesem Prozess einnehmen. Jedoch gilt auch hier Metcalfes Gesetz, dass wir nur ein Nutzen davon haben, wenn vielen einen kleinen Teil dazu beitragen."

Wie können wir die Teilnahme aktiv gestalten?

  • "Die Events sollen primär die Grundlage für die aktive Gestaltung in Form von Wissensaustausch oder Partnerschaften Umgebung bieten. Im Rahmen der Events selber, probieren wir sowohl in der Online als auch offline Variante kollaborativ mit den Interessierten zusammen zu arbeiten. Wichtig ist, dass diese Initiative nur durch die Mitglieder funktionieren wird nicht allein durch uns."

Welche Themen fehlen?

  • "Diese Frage werden uns hoffentlich unsere Teilnehmer beantworten. Welche Themen wirklich wichtig sind können uns nur die Einwohner der Städte und Dörfer mitteilen. Die Inhalte der Eventreihe basieren auf einer Strukturierung, welche ihren Ursprung in einem Smart City Bausteinsystem haben (Vinod Kumar, p. 19)*.  Dabei handelt es sich um standardisierte Themen aus einer ganzen Reihe von Projekten, welche sich mit dem Kernthema befasst haben. Dies gilt es für die jeweiligen Anwendungsfälle in unserem Land zu schärfen."

Was wird schon gemacht?

  • "Wir haben im Land schon einige laufende Smart City Projekte - und auch ich kenne bestimmt nicht alle, da wir noch am Anfang stehen, so hat zum Beispiel Grevesmühlen im letzten Jahr und Hagenow sowie Rostock in diesem Jahr bereits erfolgreich in der Akquirierung von Projektförderungen im Smart City Bereich. Aber auch die Gemeinden im Klützer Winkel (Hohenkirchen, Klütz, Ostseebad Boltenhagen, Zierow, Damshagen, Gägelow, Kalkhorst, Roggenstorf) haben bereits erfolgreiche Projekte im ländlichen Raum initialisiert. An dieser Stelle entschuldige ich mich schon gleich bei allen die ich vergessen habe und möchte dazu aufrufen sich bei mir zu melden, so dass ich eine bessere Übersicht über den StatusQuo in unserem Land erstellen kann."

Welche typischen Herausforderungen haben Städte derzeit?

"Auf folgende Herausforderungen treffen recht häufig:

  • Verkehrsinformationen / Verkehrsleitsysteme / ÖPNV Integration
  • Energieversorgung / Energieverbrauch
  • Flächennutzungsplanung / Geodaten
  • Umweltinformationen / Wetter
  • Veranstaltungen / Kultur / Sehenswürdigkeiten
  • Shoppingangebote
  • u.v.m."

Welche Kompetenzen bringt Ihr bereits mit?

  • "Ich forsche und unterrichte im Bereich der Wirtschaftsinformatik spezialisiert auf die Entwicklung und Integration von digitalen Geschäftsmodellen. Dafür nutzen wir einen integrierten Methodenansatz (siehe Forschungsaktivitäten: Digitaler Innovations- und Transformationsprozess), welcher Innovationsmanagement, Geschäftsmodelleentwicklung, Fähigkeitenmanagement und Unternehmensarchitekturmanagement verknüpfen soll. Dieser Ansatz hat immer den Endabnehmer im Fokus und die Lösung des jeweiligen Problems. Dies ist besonders wichtig bei der Lösung von den zuvor genannten Herausforderungen, da viele heutige Lösungen überwiegend Technologie-fokussiert oder  Anbieter-getrieben sind."
  • "Aber ich bin nicht allein,  an der Initiative zur Smarte Küstenregion arbeite ich bereits seit 2016 zusammen mit Prof. Sandkuhl von der Universität Rostock. Er ist spezialisiert auf wissens- und kontextbasierte Systeme, Geschäftsmodelle, Capability Managment und Unternehmensarchitekturen.Wir haben neben unseren Lehrstühlen auch die unsere Innovationszentren, Data-Application Hubs und Nähe zur Politik, welche wir nutzen um Innovationen im Land voranzutreiben."

Welche Erfahrungen haben Sie im Bereich Smart City?

  • "Wir beschäftigen uns seit einigen Jahren verstärkt mit der Aufbereitung und Konzeptualisierung des Smart City Themas und deren Anwendbarkeit im ländlichen Raum. Viele der beschriebenen Probleme sind bereits aus Großstädten oder anderen Branchen bekannt und können durch die Nutzbarmachung intelligent vernetzter Infrastrukturkonzepte wie z.B. dem Internet of Things (IoT) bearbeitet werden. Die Infrastruktur gehört, neben Daten- und Informationstechnologie, digitalen Architekturen und den darauf aufbauenden Geschäftsmodellen, zu den Grundbausteinen smarter digitaler Ökosysteme."

  • "So haben wir zum Beispiel eine Kooperation mit der Stadt Grevesmühlen in welcher wir zusammen neue digitale Geschäftsmodelle zusammen mit Studierenden für die Stadt entwickeln und in einem weiteren Schritt auch modellieren.  Des Weiteren haben wir mit dem InnovationPort Wismar auf der NORD, unserem landesweiten Digitalisierungskongress, dass Cluster "Smart City & Smart Industry" thematisch zugewiesen bekommen und inhaltlich in unserem Land besetzt."

Welche Themen wurden im Land bereits bearbeitet?

  • "Grevesmühlen Beispiele: EasyPark, Öffentliches WLAN, Terminals, Plattformen: Lokaler Handel & Handwerk Online, Parkplatzsuche"
  • "Smart Tau Hus: Dorf Pages, Dorf Funk, Intaktive Bildschirme, (Interaktion & Information mit den Bürgern)"

 Wo gibt es akuten Handlungsbedarf?

  • "Ressourcenverbrauch verringern
  • Lebensqualität verbessern
  • Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Wirtschaft erhöhen
  • Partizipation der Bürger bei der Stadtentwicklung
  • Stadtverwaltungen effizienter gestalten
  • Öffentliches WLAN wünschen sich viele, war ich auch überrascht
  • Verkehrs- & Parkleitsystem"

Was ist eine Smart City?

  • "Sammelbegriff für gesamtheitliche Stadtentwicklungskonzepte, in denen systematisch Informations- und Kommunikationstechnologien eingesetzt werden, um Städte effizienter, technologisch fortschrittlicher, grüner und sozial inklusiver zu gestalten."

Welche Maßnahmen steigern die Lebensqualität im ländlichen Raum (z.B. Digitale Sprechstunde, Mitfahrzentrale)

  • "Breitbandausbau, Digitale Angebote rund um das Thema Gesundheit (Telemedizin, Sprechstunden, Lieferservices), Digitale Angebote rund um das Thema Arbeit - Home Office & Co-work, Mobilität, Wohnen"

Wieso gibt es eine wissenschaftlich Begleitung?

  • "Wir möchten den Prozess der digitalen Stadttransformation begleiten. Wie werden die Digitalisierungsbedarfe einer Stadt erfasst? Welche Vorrausetzungen müssen geschaffen werden? Wie kann/muss die Verwaltung insbesondere die Menschen integriert werden? Und welche Methoden notwendig sind."

Wie profitieren Teilnehmer von der Veranstaltungsreihe?

  • "Neue Kontakte, Erfahrungsaustausch und gemeinsame Anträge"

Wo können Sich interessierte informieren?

  • "Digitales mV, Websites der Innovationszentren Rostock und Wismar und auf unseren Social Media Kanälen"

 

*Vinod Kumar, TM (2015) E-Governance for Smart Cities. In: Vinod Kumar, TM (ed) E-Governance for Smart Cities, Springer, Singapore

 

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