Lehre
Hochschullehre in der BWL ist geprägt von mehreren Spannungsfeldern, die sie zu einer fesselnden Tätigkeit werden lassen:
-In der BWL steht auf der einen Seite eine sehr breit gefächerte und dadurch spannende sozialwissenschaftliche Disziplin, in der die Management-Praxis nicht selten der Theorieentwicklung voraus ist. Gleichzeitig ist sie nicht frei von Widersprüchen. Auch wenn sich ein Studium mit Fleiß und Disziplin allein bewältigen läßt: Leichter, besser und auch vergnüglicher wird es mit echter Neugierde (auf beiden Seiten), wachem Blick und Interesse am Thema. Dem entgegen steht jedoch ein straff gestaltetes Bachelor-Studium, in dem Zeit und Raum für kritische Analyse, Denken gegen den Strom und über den Tellerrand hinaus bewußt geschaffen werden müssen.
-Lehre als Kooperation von Lehrenden und Lernenden ist dann erfolgreich, wenn sie im Dialog offenen Austausch und ehrliches Feedback ermöglicht, mit Wertschätzung und Respekt einhergeht und einlädt, zu hinterfragen. In vielen Lehrformaten aber läßt das Zahlenverhältnis einen individuellen Umgang nur schwer zu. Aus der notwendigen Funktion der Bewertung von Studienleistung ergibt sich außerdem automatisch ein Verhältnis, in dem Macht und Abhängigkeit eine Rolle spielen.
-Der Anspruch an wissenschaftliche Exaktheit und Aktualität bringt es mit sich, daß es auf die meisten komplexen Fragen keine einfachen oder eindeutigen Antworten gibt. Gleichwohl ist es auch Aufgabe der Hochschule, Studierende auf ihre berufliche Tätigkeit vorzubereiten, in der klare Managemententscheidungen unter Unsicherheit notwendig sind.
-Schlußendlich ist der Hochschulalltag von ausgeprägten Freiheiten auf beiden Seiten geprägt, denen an einigen Stellen Streß, Druck und notwendig unflexible Prozesse entgegenstehen.
Diese Spannungsfelder gilt es nicht nur darzustellen und auszuhalten: Viel mehr ist es das Ziel, sie und die damit verbundenen Mehrdeutigkeiten für die Entwicklung von Persönlichkeit und Kompetenzen fruchtbar zu machen:
-Durch Ehrlichkeit, Offenheit und Fairneß, durch klare Kommunikation von Erwartungen und durch Verbindlichkeit im Umgang miteinander.
-durch einen hohen Eigenanspruch an Disziplin und Sorgfalt in den Inhalten auf beiden Seiten
-durch eine innere Haltung von Offenheit füreinander und für Neues sowie Wertschätzung im Umgang mit anderen und sich selbst
-und durch viel Spaß. Noch besser: sehr viel Spaß.