Während der Corona-Pandemie waren die Preisübergaben leider nur auf dem Postweg möglich. Am Freitag, dem 6. Januar 2023, konnte der Stiftungsvorstand, Prof. Dr. jur. Bodo Wiegand-Hoffmeister, wieder persönlich zum Helga-Kramer-Preis gratulieren.
Laura Schindler hatte ihr Studium im September 2017 an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften begonnen und im Juli 2019 ihren Sohn geboren. Die Aufgabe der Kindererziehung stellte sie vor neue Herausforderungen wie z. B. den Studienplan, Kita-Betreuungszeiten und Praktikumsabläufe unter einen Hut zu bringen. Dass sich insbesondere Professorin Dr. oec. Petra Leitert und Prof. Dr. jur. Andreas Bücker für die Einrichtung eines individuellen Studienplanes eingesetzt haben, dafür ist die 25-Jährige sehr dankbar. Auch als Werkstudentin arbeiten zu können, war eine der entscheidenden Voraussetzungen um das Studium finanzieren zu können. Trotz dieses Mehraufwandes hat Laura Schindler ihre Bachelorarbeit mit der Note 1,0 und das Studium mit 1,9 abgeschlossen. Das Thema ihrer Arbeit lautete: "Die Vererbbarkeit von Geldentschädigungsansprüchen aus Verletzungen des (postmortalen) Persönlichkeitsrechts am Beispiel der Kohl-Protokolle". Betreut wurde sie sowohl von Professor Bücker als auch von Professorin Dr. jur. habil. Madelaine Tolani.
Laura Schindler LL. B. wird auch weiterhin an unserer familiengerechten Hochschule studieren und strebt den Masterabschluss Wirtschaftsrecht an. Zurzeit bereitet sie gemeinsam mit Professorin Leitert einen neuen individuellen Studienplan und schmiedet natürlich private Pläne mit ihrem 3,5 Jahre alten Sohn.
Der Helga-Kramer-Preis wird seit 2009 für die beste Examensarbeit einer alleinerziehenden Mutter an der Hochschule Wismar verliehen. Er dient als Anerkennung dafür, sich gerade in der besonderen Situation einer Alleinerziehenden die für die berufliche Zukunft notwendige gute Bildung zu verschaffen. Der mit 150 Euro dotierte Preis wird von der Stiftung für die Hochschule Wismar ausgereicht. Helga Kramer, die Mutter des vor rund zehn Jahren verstorbenen Wismarer Professors Jost W. Kramer, verfügte wenige Wochen vor ihrem Tode, dass aus ihrem Nachlass eine Zustiftung an die Hochschule Wismar erfolgt, die zur Finanzierung eines Preises verwendet werden soll.