Der Gottlob-Frege-Preis wird jährlich von der Hansestadt Wismar für hervorragende Master-Arbeiten der Hochschule Wismar vergeben. In diesem Jahr ist einer der Preisträger Martin Peter Unkel im Fernstudiengang Master Wirtschaftsinformatik.
Die Arbeit mit dem Titel
Blockchain-basierte Automatisierung einer Fabrik durch
die Einführung einer dezentralen autonomen Organisation
ist am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin entstanden und wurde dort von Prof. Wolfgang Prinz, PhD betreut. An dieser Stelle dafür ganz herzlichen Dank. Die Masterarbeit behandelt ein äußerst anspruchsvolles und innovatives Thema. Blockchain-Technologien und Smart Contracts haben eine große interdisziplinäre Bedeutung, von Kryptowährungen im Finanzwesen bis hin zu sogenannten Social-Blockchain-Lösungen für behördenübergreifende Prozesse und Abläufe sowie für die Transformation der Arbeitswelt. Der Einsatz von Blockchain-Technologien zur Automatisierung von Produktionsprozessen ist noch relativ neu und hat sich erst in den letzten Jahren entwickelt.
Blockchain ist ein Protokoll, also eine Reihe zugrunde liegender Regeln, wie Werte und auch Prozessanweisungen erstellt und wie Interaktionen ablaufen sollen. Transaktionen werden nicht in einer zentralen Datenbank sondern durch ein verteiltes Netzwerk von Computern (Nodes) verwaltet. In dieser Masterarbeit geht es um das Problem, dass die Effizienz produzierender Unternehmen nicht mit der Geschwindigkeit der technischen Fortschritte in der Produktion mithalten kann. Die eingesetzten Organisationsstrukturen setzen bisher auf Hierarchien zur Steigerung der Effizienz. In der Arbeit wurde gezeigt, dass Blockchain-Technologien mit dem Konzept DAO (Dezentralisierte Autonome Organisation) eine effiziente Koordination und Kooperation ohne Hierarchien ermöglichen.
Eine Arbeit im Bereich Wirtschaftsinformatik soll nicht nur zum wissenschaftlichen Fortschritt beitragen, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen für Unternehmen ableiten. Dies ist Martin Unkel in außergewöhnlicher Weise gelungen. Der multidisziplinären Charakter der Wirtschaftsinformatik und die enge Verbindung zwischen wissenschaftlicher Theorie und praktischer Anwendung wird sehr deutlich. Neben der Modellierung beinhaltet die Arbeit ebenso die Implementierung einer umfassendenden Webanwendung zur Simulation des Modells und zur Visualisierung der Abläufe. Auch die Abschluss-Präsentation war etwas ganz Besonderes und ich bin gespannt auf den weiteren Werdegang von Martin Peter Unkel.
Alles Gute und weiterhin viel Erfolg!